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lila offensive 1990

Standortbestimmung der Fraueninitiative "lila offensive" (1. Arbeitspapier)

1. Ausgangspositionen

1.1. Zur Herausbildung und zum Wandel der Stellung der Geschlechter in der Gesellschaft
Im marxistischen Gesellschaftsverständnis ist die Entstehung und Entwicklung sozialer Erscheinungen und Prozesse in letzter Instanz zurückführbar auf die Produktionsweise einer Gesellschaft.
Bei der Herausbildung der Klassengesellschaft in frühgeschichtlicher Zeit waren diejenigen Produktionsmittel, die die Erzeugung eines Mehrprodukts ermöglichten, in der Hand der Männer (bedingt durch die naturwüchsige Arbeitsteilung). Es entstand Ungleichheit hinsichtlich Macht und Ansehen von Männern einerseits und Frauen andererseits. (*1)

Der Mann begann über die Frau zu dominieren, die Frau war dem Mann als erstem Besitzer von Privateigentum in allen wesentlichen Aspekten untergeordnet. Dies geschah gleichzeitig mit der Aufspaltung der Gesellschaft in Besitzende und Besitzlose, in Herrschende und Beherrschte als Folge der Entstehung von Privateigentum.
Die "weltgeschichtliche Niederlage des weiblichen Geschlechts" (*2) ist der Anfang des PATRIACHATS, der Herrschaft des Mannes über die Frau.

Die unterschiedliche Stellung der Geschlechter zu den Produktionsmitteln bzw. zum Eigentum an ihnen war die eigentliche Ursache für die Entstehung der "Geschlechtssklaverei".

Mit der Herausbildung der Klassengesellschaft erfolgte der Übergang von der naturwüchsigen Arbeitsteilung zur gesellschaftlichen Teilung der Arbeit nach dem Geschlecht. Die Reproduktion geschlechtstypischer Arbeitsteilung über Jahrhunderte hinweg bis in die Gegenwart ist eine wesentliche Bedingungskomponente für patriachale Unterdrückung.

Mit zunehmender Ausdifferenzierung der gesellschaftlichen Verhältnisse, der Entstehung eines vielfältig strukturierten Überbaus, erlangte die unterschiedliche Stellung der Geschlechter einer relative Eigenständigkeit. Sie wurde ins gesellschaftliche Bewußtsein umgesetzt und gestützt durch die jeweils gültigen Anschauungen in Kunst, Wissenschaft, Recht, Bildung und Ideologie.

Im Laufe der Geschichte der menschlichen Gesellschaften war die Stellung der Geschlechter in der Gesellschaft Wandlungen unterworfen. Wesentlich ist hierbei, daß diese sich nicht auf den Wandel der Produktionsweise allein zurückführen lassen, sondern von Veränderungen in den verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Bewußtseins begleitet und zu einem nicht unbeträchtlichen Teil durch sie bewirkt bzw. ausgelöst wurden. Die Geschlechterfrage (d.h. die Frauen- und Männerfrage!) ist ökonomisch nicht faßbar, sie ist sowohl ein ökonomisches als auch ein sozialpsychologisches Phänomen.

Sozialwissenschaftliche Forschungen belegen, daß sich in der DDR zwar positive Veränderungen hinsichtlich der Situation und des Ansehens sowie des Selbstverständnisses von Frauen vollzogen haben, aber dennoch das Wesen der gesellschaftlichen Verhältnisse noch immer als patriarchalisch charakterisiert werden muß. Nach wie vor sind männlich dominierte Maßstäbe, Denkweisen und Verhaltensweisen präsent und normbestimmend.

Folglich ist die Aufhebung des Privateigentums an Produktionsmitteln nicht per se gleichbedeutend mit der Aufhebung der sozialen Ungleichheit von Frau und Mann. Hierzu bedarf es außer sozialistischen Produktionsverhältnissen eines tiefgreifenden Wandels des gesellschaftlichen Bewußtseins, der geistigen Kultur (Kunst, Wissenschaft, Ideologie, Alltagsbewußtsein etc.) der Gesellschaft.

1.2. Auswirkungen patriarchaler Gesellschaftsverhältnisse
Die Folgen patriarchaler Verhältnisse sind für Frauen und Männer gravierend. Sie lassen sich in den verschiedenen Bereichen einer Gesellschaft ausmachen:

Zum einen entstand eine massive Benachteiligung von Frauen in allen Lebensbereichen und zum anderen kommt es zu einer Vereinseitigung der Persönlichkeitsstrukturen von Frau und Mann.

1. Erwerbstätigkeit
Traditionell typische Frauenberufe haben geringeres Prestige und werden im Durchschnitt schlechter bezahlt als traditionell typische Männerberufe.
Die Anforderungscharakteristika von "Frauen-" und "Männerberufen" unterscheiden sich wesentlich: Frauen sind in der Regel mit monotonen, sich wiederholenden Tätigkeiten bzw. Arbeitsbereichen betraut, Männern hingegen obliegen in der Regel die abwechslungsreicheren und geistig anspruchsvollen Tätigkeiten. Männer haben in der Regel bessere Chancen, in verantwortungsvolle und mit Entscheidungsbefugnissen ausgestattete Positionen zu kommen, als Frauen.
2. Bereich der individuellen Reproduktion
Hausarbeit und Kindererziehung sowie die Sorge um das psychische und physische Wohlergehen des Mannes werden noch immer in erster Linie der Frau zugeordnet. Man spricht über das Problem der Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Mutterschaft und nicht von der Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Elternschaft (vgl. hierzu sozialpolitische Maßnahmen). Daraus resultiert eine objektiv existierende Doppelbelastung der Frau mit deutlichen negativen Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung von Frauen.
3. Machtpositionen und Bereich kollektiver Wissensbildung
Frauen haben, selbst bei Vorliegen gleicher Kompetenz, wesentlich geringere Chancen als Männer, in Positionen mit Entscheidungsbefugnis und/oder Machtbefugnis zu gelangen. Dies gilt für alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens (Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Politik etc.).
4. Geschlechtsspezifisches Selbstverständnis
Die Zuordnung bestimmter Tätigkeitsbereiche zu Frauen bzw. Männern und die unterschiedliche Bewertung dieser Aufgabenfelder führte zu der Herausbildung von Geschlechtsrollenstereotypen. Diese waren entsprechend den relativ spezifischen Anforderungscharakteristika jeweils durch Vereinseitigung gekennzeichnet.
Das Frauenleitbild betont die dienende, aufopfernde und untergeordnete Rolle der Frau, ihre Emotionalität, Gefühl, Hingabe, Fürsorge, Liebe etc., während das Leitbild für Männer auf Führung, Kompetenz, Leistung, Macht, Dominanz, Wettbewerb, Rationalität und Feindseligkeit gegen potentielle Konkurrenz orientiert.
Dies bleibt nicht ohne Folgen für das Selbstverständnis von Frauen und Männern und für das jeweilige Bild vom anderen Geschlecht. Selbstbild, Selbstwertgefühl und die Fähigkeit, die eigenen Interessen zu artikulieren und durchzusetzen sind bei Frauen und Männern sehr unterschiedlich und stehen einer realen Gleichachtung der Geschlechter entgegen.
5. Recht
Wir sehen die Freiheit und Würde von Frauen im Rahmen der existierenden gesetzlichen Festlegungen in der DDR in einem ungenügenden Maße geschützt und fordern aus diesem Grunde eine Erweiterung, Differenzierung und Neuformulierung der inhaltlichen Festlegungen betreffs des Straftatbestandes von Straftaten gegen die Freiheit und Würde des Menschen. Diese Forderung betrifft sowohl den § 122 des StGB der DDR, sowie dessen Kommentierung im Strafrecht der DDR. Rigoroser Widerstand ist zu leisten gegen die alltägliche Praxis von Polizei und Justizorganen, die es Frauen schwer oder unmöglich machen, ihr Recht auf Schutz von Leben und Gesundheit einzufordern. Physische Gewaltanwendung gegen Frauen unabhängig von denen Familienstand muß auf Verlangen strafrechtlich verfolgt werden.

2. Zielstellung der Fraueninitiative "lila offensive"

Grundsätzlich ist die Emanzipation von Frauen ohne eine wesentliche Änderung der Situation der Männer nicht möglich. Der Weg zu Gleichstellung und gleicher Wertigkeit ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozeß, der beide Geschlechter betrifft, wenn auch in unterschiedlicher Weise und mit unterschiedlichen Konsequenzen. Das schließt u.a. ein, daß Männer Privilegien aufgeben müssen.

Die Tätigkeit der "lila offensive" wird sich auf die Belange von FRAUEN konzentrieren.

Ausgehend von der Tatsache, daß Frauen in der DDR in allen der in Punkt 1 aufgeführten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens Männern gegenüber im Nachteil sind, sehen wir die Notwendigkeit einer Einflußnahme auf gesellschaftliche Verhältnisse und Prozesse. Unser Ziel besteht darin, der Ungleichheit der Stellung der Geschlechter in der Gesellschaft entgegenzuwirken. Wir wollen insbesondere die Mechanismen benennen und bekämpfen, die geeignet sind, die bestehende soziale Ungleichheit von Frau und Mann zu reproduzieren und festzuschreiben.

Wir sehen Möglichkeiten und Notwendigkeit unseres Wirkens auf drei Ebenen:
1. Wir wollen dazu beitragen, das Problembewußtsein hinsichtlich der Stellung und Situation von Frauen und Männern in der DDR zu erzeugen bzw. bestehendes zu differenzieren.
2. Wir wollen Veränderungen in den gesellschaftlichen Bedingungen einfordern, die auf die Herstellung realer Gleichstellung von Frauen und Männern gerichtet sind.
3. Wir wollen dazu beitragen, die Fähigkeit von Frauen, ihre Situation zu erkennen, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu artikulieren und schließlich daraus abgeleitete Absichten und Forderungen zu realisieren, entscheidend zu erhöhen.

3. Selbstverständnis der Fraueninitiative "lila offensive"

Wir verstehen uns als Feministinnen.

Feminismus ist für uns Interessenwahrmehmung und Interessenvertretung für Frauen unabhängig von ihren Lebens- und Liebesverhältnissen.

Feminismus ist nach zwei Seiten bin bestimmbar:
- Feminismus ist eine Art der Sicht auf gesellschaftliche Verhältnisse, die diese bewußt unter dem Aspekt wahrnimmt und analysiert, welchen Platz, welche Rolle und welche Bedeutung Frauen in den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft haben. Diese, einer männerdominierten Gesellschaft fremde Sichtweise impliziert Fragestellungen und Denkansätze, die sich von den üblichen unterscheiden, und die in der Konsequenz zu neuen wissenschaftlichen Theoriebildungen und Einsichten führen.

Feminismus bedeutet, die Geschlechterfrage als wesentlich in unser Gesellschaftsverständnis einzubringen.
- Feminismus ist zugleich die Bezeichnung für eine Politik, die konsequent von den Interessen von Frauen ausgeht und diese zu verwirklichen sucht.

Feminismus meint in unserem Verständnis nicht die völlige Ausgrenzung von Männern. Soll eine Gleichstellung tatsächlich praktizierbar, tatsächlich wirkungsvoll sein, muß sich männliches Selbstverständnis parallel zu weiblichem Selbstverständnis mitentwickeln. Deshalb kann es uns Feministinnen nicht um einen Frauenzentrismus gehen, der die Männer nur als Objekte behandelt. Es muß unser Anliegen sein, ihnen Kenntnis und Anteilnahme an unseren Ansichten zu ermöglichen, damit das Wissen, daß die Emanzipation des einen Geschlechts nur durch die Emanzipation des anderen Geschlechts erreicht werden kann, umgesetzt wird, damit Geschlechterverhältnisse zu emanzipierten Verhältnissen werden.

4. Struktur und Arbeitsweise

Der Kampf von Frauen um die reale Gleichstellung bedarf der Doppelstrategie von Autonomie einerseits und Kooperation/Integration andererseits.
Eigenständige und autonome Organisierung und Interessenvertretung von Frauen ist unabdingbar
1. weil sich Frauen um ihre Befreiung in erster Linie selbst kümmern müssen
2. für die Bewußtseinsbildung und Selbstfindung von Frauen in Strukturen, die wir frei machen wollen von patriarchalen Mustern und Zwängen
3. für die Motivierung von Frauen, für ihre eigenen Interessen selbstbewußt einzutreten
4. für die Ausprägung eines Bewußtseins hinsichtlich ihrer Situation als mehrheitlich benachteiligtes Geschlecht.

Zusammenarbeit und kritische Mitarbeit sind notwendig, weil
1. die Frauenfrage eine gesamtgesellschaftliche Frage ist und somit Angelegenheit aller gesellschaftlichen Kräfte sein muß
2. die reale Gleichstellung von Frauen nur durchsetzbar ist durch und über das Zusammenwirken von Frauen und Männern in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.

Wir verstehen uns als Bestandteil einer unabhängigen Frauenbewegung. Langfristig streben wir an, mit einer Fraktion im Parlament (Volkskammer) vertreten zu sein. Momentan treffen wir uns zwei Mal wöchentlich in einer geschlossenen Gruppe.

Bis jetzt konzentrieren wir uns in unserer Arbeit darauf, konzeptionelle Grundlagen für unser Wirken zu entwerfen. Für die weitere Arbeit halten wir es außerdem für erforderlich, daß sich unsere Gruppe öffnet zur Gründung von thematischen Arbeitsgruppen, um die von uns benannten Forderungen und Aufgaben bewältigen zu können. Diese Gruppen müßten detailliert arbeiten zur
1. Erforschung und Analyse der realen Situation von Frauen (z.B. Einkommensverhältnisse, Bildungschancen, soziale Notstände)
2. Erforschung der Bedürfnisse von Frauen (Lebensformen außerhalb der Ehe, Förderung im Beruf, Gesundheitsberatung, spezifische Psychotherapie)
3. Umsetzung der sich aus den ersten beiden Punkten ergebenden Forderungen. D.h. konkrete Arbeit für die Veränderung der Situation von Frauen.
Wir streben eine Kooperation mit allen be- und entstehenden Gruppen an.

5. Forderungskatalog

1. Erwerbstätigkeit
1.1. Reale ökonomische Gleichstellung von Frau und Mann, sowie freier Zugang von Frauen und Männern zu allen Berufszweigen.
Dazu sind folgende Schritte notwendig:
- Höherbewertung und bessere Bezahlung für "frauentypische" Berufe
- Förderung der Motivation und des Zugangs von Frauen zu wissenschaftlichen und technischen Berufen
- Förderung der Motivation und des Zugangs von Männern zu Berufen des Sozialen Bereichs (Kindererziehung, Gesundheitswesen, Dienstleistung)
- Quotenregelung für Leistungs- und Entscheidungsfunktionen
- gleiche Entfaltungsmöglichkeiten von Frauen und Männern in einem Beruf hinsichtlich ihres fachlichen Könnens und Wissens
1.2. Eltern- und kinderfreundliche Arbeitsgesetzgebung
dazu sind folgende Schritte notwendig:
- Förderung der Vereinbarkeit von Mutterschaft als auch Vaterschaft und Berufstätigkeit
- Erweiterung der steuerlichen Vergünstigungen bzw. finanziellen Zulagen für Kindererziehende
- gleiche Möglichkeiten für Männer und Frauen hinsichtlich Teilzeitarbeit
- Erweiterung der Möglichkeit zur Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger bzw. PartnerInnen, ohne finanzielle Benachteiligungen

2. Bereich der individuellen Reproduktion
2.1. Frauen und Männer übernehmen Verantwortung und Arbeitsaufwand für den häuslichen und erzieherischen Bereich zu gleichen Teilen
dazu sind folgende Schritte notwendig:
- Aufhebung der einseitigen Festlegung sozialpolitischer Maßnahmen auf Mütter
- Recht und Pflicht zur sozialen Vaterschaft
2.2. Entscheidungsfreiheit in Bezug auf Gestaltung von Lebens- und Liebesverhältnissen
- Abschaffung aller an die Ehe gebundenen Privilegien
- zivilrechtliche Absicherung aller nichtehelichen (z.B. lesbischen) Lebensgemeinschaften
- Demokratisierung des gesellschaftlichen Erziehungprozesses
- Schaffung alternativer Möglichkeiten zur Kinderbetreuung und -erziehung (Kinderläden, Spielhäuser, Jugendzentren)

3. Macht- und Entscheidungsbereiche
Die Interessen von Frauen und Männern müssen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens berücksichtigt werden
dazu sind folgende Schritte notwendig:
- Einführung einer 50% Quotierung bei der Aufstellung von KandidatInnen für alle Ebenen der Volksvertretungen (Volkskammer, Bezirks- und Kreistage)
- Durchsetzung von Quotenregelungen in den Leitungen von Parteien und Organisationen entsprechend des Anteils von Frauen bzw. Männern
- Zulassung und Förderung alternativer Interessensvertretungen von Frauen (autonome Frauenbewegung)
- Bildung einer Frauenfraktion in der Volkskammer, in der Vertreterinnen der autonomen Frauenbewegung einen gleichberechtigten Platz haben
- Frauenministerium bzw. Frauenreferat in der Regierung als Übergangslösung

4. Recht
4.1. Überarbeitung des Strafgesetzbuches mit dem Ziel, die konsequente Bestrafung jeder Form von Gewalt gegen Frauen zu ermöglichen
4.2. Herstellung eines gleichberechtigten Status von Männern hinsichtlich des Erziehungsrechtes bei Scheidungen sowie generell bei Wahrnehmung der sozialen Vaterschaft

5. Sozialisation
Abbau geschlechtsstereotypischer Verhaltensnormen dazu sind folgende Schritte notwendig:
5.1. Schaffung von Kommunikations- und Begegnungsmöglichkeiten für Frauen, die es Frauen ermöglichen eigene Bedürfnisse zu erkunden und zu artikulieren (Frauencafés, -clubs, -bibliotheken, -wohngemeinschaften, -ferienhäuser)
5.2. Entwicklung eines öffentlichen Bewußtseins und der Diskussion über die Geschlechterfrage
- Öffnung der Medien für diese Problematik bzw. Zulassung neuer Frauenzeitschriften, -sendungen etc.
- Veröffentlichung bzw. freier Zugang zu feministischen Forschungsergebnissen
- Thematisierung und Abbau sexistischer Medieninhalte
- Förderung frauengerechter Sprache und Sprachverhaltens
5.3. Abbau rollenfixierter Erziehung
- kritische Analyse von Lehrplänen und -büchern hinsichtlich der Vermittlung von Geschlechtsrollenstereotypen und Erarbeitung neuer Lehrmittel
- körperfreundliche, enttabuisierte Sexualerziehung
- Erziehung zur Übernahme gemeinsamer Verantwortung für die Schwangerschaftsverhütung.

(1) Diese Formulierung stellt den mehrheitlichen Konsens der Gruppe dar. Es gab jedoch noch einen anderen Ansatz: Die Klassengesellschaft bildete sich durch dir, Umwandlung des Mehrprodukts in Privateigentum heraus. Da mehrheitlich Männer infolge ihrer sozialen Stellung an der Erzeugung des Mehrprodukts beteiligt waren, kam es zur Konzentration von Privateigentum in männlicher Hand. Ursache und Folge dieses Prozesses ist die unterschiedliche psychosoziale Stellung der Geschlechter.
(2) Engels, Friedrich; In: MEW 21, Berlin 1984 S. 61

aus gesammelte Flugschriften DDR `90 Heft 2 Januar 1990, Redaktion und inhaltliche Gestaltung: Aktive aus Ostberlin, Technische Gestaltung, Produktion und Vertrieb: ASTA TU Berlin
[Arbeitspapier der Lilos, 1. Entwurf o.J., der Entwurf war nicht zur Veröffentlichung vorgesehen. Er sollte sofort überarbeitet werden.]

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