zurück

1991, Annett Gröschner 

WEIBERAKADEMIE Frauenbildung & Kultur
Ein Projekt der lila offensive

Die Weiberakademie gibt es seit einem halben Jahr. Nach Anfangsschwierigkeiten führen wir zweimal monatlich Veranstaltungen im EWA Frauenzentrum Prenzlauer Allee 6 durch. Termine sind alle 14 Tage donnerstags. Außerdem veranstalten wir einmal im Monat ein Hexenfrühstück, bei dem wir gemeinsam essen und Literatur, die von der jeweiligen Autorin vorgetragen wird, hören. Die Abendveranstaltungen werden vorwiegend durch Vorträge bestimmt. Sie werden ausschließlich von Frauen gehalten, denn der Sinn der Weiberakademie ist es, Frauen die Ergebnisse der Arbeit von Frauen vorzustellen, die sonst kaum eine Möglichkeit finden, die Ergebnisse ihrer Arbeiten in die öffentlichkeit zu tragen. Es gibt und gab seit Jahren im Gebiet der DDR Frauen, die, gegen die Widerstände der Institutionen, wissenschaftlich oder künstlerisch gearbeitet haben.
Zum anderen ist es im Moment so, daß Frauen aus den wissenschaftlichen Bereichen arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Schriftstellerinnen haben keinen Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung, wenn sie von ihren Werken nicht mehr leben können. Sie müssen Sozialhilfe beantragen. Sie sollen bei uns die Möglichkeit bekommen, auf Honorarbasis ihre Arbeiten vorzustellen.
Im letzten Jahr war unsere Veranstaltung über den Etat des EWA Frauenzentrums abgesichert. Eine Kooperation der einzelnen Gruppen, d.h. die Gründung eines gemeinsamen Vereins kam jedoch nicht zustande, so daß wir jetzt finanziell unabhängig vom EWA Zentrum sein müssen und wollen.
Die WEIBERAKADEMIE ist ein Projekt der lila offensive und wird von Eva Schäfer und Annett Gröschner im Wechsel vorbereitet und veranstaltet.
Im Moment haben wir überhaupt keine finanzielle Unterstützung, da im Nothaushalt des Senats für Kultur kein Geld vorgesehen ist. Wir fürchten, daß auch in Zukunft nicht genug Geld vorhanden sein wird, um die Frauen ausreichend zu bezahlen, denn wir können durch Eintritt keine der Veranstaltungen finanzieren. Es geht aber gegen unsere Auffassung, Frauen unbezahlt Vorträge halten zu lassen, denn seit Jahrhunderten wird Frauen unbezahlte Arbeit abverlangt.

Konto Nr.: 6716-25-102 BLZ 10010010

zurück